Die Bedingungen, unter denen wir aufwachsen formen unsere Persönlichkeit. Sie konditionieren uns und wir entwickelt Strategien, um im Leben klar zu kommen. Wir haben gelernt, uns anzupassen, Gefahren aus dem Weg zu gehen und verlernt, wer wir eigentlich sind. Das hat Folgen für uns als erwachsene Frau. Leider bemerken wir das oft erst spät. Aber es ist nie zu spät!
Betroffene haben ihr ganzes Leben mit den Folgen zu kämpfen, solange bis der Missbrauch aufgearbeitet ist (ja, es handelt sich um emotionalen, psychischen und oft körperlichen Missbrauch!). Eure Wahrnehmung ist nicht falsch. Ich betone das, weil ich weiß, dass man als Betroffene ständig an sich selbst zweifelt, ob alles wirklich so war, ob man sich das nicht nur einbildet. Das ist genau das, was euch ein Leben lang eingetrichtert wurde: dass ihr falsch seid, alles nur erfunden ist und ihr das eigentliche Problem seid (Fachbegriff: Gaslighting). Glaubt das nicht mehr!
Die Auswirkungen auf die Psyche der erwachsenen Frau sind vielfältig:
- fehlender Zugang zu den eigenen Gefühlen oder davon überfordert sein
- innere Leere/Sinnlosigkeit/Haltlosigkeit
- Ängste und Depressionen, das Urvertrauen ist zerstört
- Schwierigkeiten Grenzen zu ziehen, Nein zu sagen
- destruktive Beziehungsmuster
- Hang zu narzisstischen Verhaltensweisen und zu narzisstischer Partnerwahl (das kennt man ja, ist vertraut) > toxische Beziehungen
- Suche der nie erfahrenen Liebe in einer Partnerschaft, sich unterwerfen, zu lange in toxischen Beziehungen bleiben
- Sich ausnutzen lassen (auch sexuell) in der Hoffnung, dann Liebe zu bekommen
- mangelndes Selbstwertgefühl, Kleinhalten lassen
- Schuldgefühle
- Gefühl, nicht gut genug oder nicht liebenswert zu sein
- Perfektionismus, gut genug sein wollen
- People Pleasing, es allen recht machen wollen
Und nun? Welche Chancen habe ich als erwachsene Frau?
Vielen Betroffenen ist lange nicht bewusst, was da geschehen ist. Oft hilft ein Blick von Außen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Der erste Schritt zur Heilung der erwachsenen Frau ist also, sich bewusst zu machen, was da passiert ist. Einfacher gesagt als getan, wenn man sein Leben lang gelernt hat, dass die eigene Wahrnehmung falsch und man selbst das eigentliche Problem ist.
Danach geht es darum, sich Schritt für Schritt da rauszuarbeiten, eigene Intuition wieder wahrnehmen zu lernen, das innere Kind zu heilen, Bedürfnisse wahrnehmen und äußern lernen, Grenzen setzen und akzeptieren lernen. Der schmerzhafteste Schritt ist, sich zu verabschieden von der Vorstellung, jemals eine gesunde Beziehung zur eigenen Mutter aufzubauen.
Narzissten sind blind für die eigenen Fehler und Schwächen, nicht zur Reflexion fähig und gehen schon gar nicht in Therapie. Die Kontrollversuche und die Manipulation werden nicht aufhören. Sie wird weiter deine Lebensentscheidungen auf sich beziehen, darauf Einfluss nehmen wollen, das Opfer von allem sein usw.
Es bleibt dir nichts anderes übrig, als selbst den Weg zu gehen, auch wenn es manchmal drastische Schritte fordert. Gesunde Selbstliebe hat nichts zu tun mit übersteigerter Selbstverliebtheit. Du darfst es dir wert sein, du darfst dich selbst lieben lernen, das ist kein Narzissmus. Ich sage das, weil es sein kann, dass dieser Vorwurf kommt und du ja gelernt hast, dass deine Wahrnehmung falsch ist.
Ein Weg, der sich lohnt hin zu einem selbstbestimmten Leben mit eigenen echten Werten und nährenden Beziehungen. Denn unsere Konditionierung hat Folgen für unser Beziehungsverhalten.
Ich begleite dich gerne dabei mit Verständnis und Mitgefühl.
Wenn du daran arbeiten möchtest, du selbst zu werden, authentisch und frei, dann lass uns reden…