Als Teenie sind wir im Chaos mit unseren Hormonen, vergleichen uns mit Anderen, müssen mit unserem veränderten Körper klarkommen. Extrem wichtig wäre jetzt ein sicheres Umfeld zuhause, welches uns mit Liebe durch das Chaos trägt. Eine Mutter, die uns in den Arm nimmt, wenn wir uns selbst gerade hassen. Ein offenes Ohr, wenn wir Liebeskummer haben, oder einfach eine Tasse warmer Kakao wenn die ganze Welt doof ist.
Wenn du als Teenie in einem Umfeld von Narzissmus aufwächst, wartest du darauf vergeblich…
Selbst wenn das Kind es geschafft hat, bis jetzt einigermaßen durchzukommen. Gelernt hat, Unheil vorauszuahnen und sich anzupassen… spätestens in der Pubertät bricht der Bann. Sobald die Jugendliche Autonomiebestrebungen zeigt oder eigene Bedürfnisse (Freunde, Rückzug, Privatsphäre) anmeldet, kippt die Beziehung. Die Tochter wird selbständig und Kontrolle und Manipulation greifen nicht mehr so gut.
Noch eine Schippe drauf
Je nach Typ zieht sich die Mutter (analog der Vater) komplett gekränkt zurück und versagt der Tochter sämtliche Unterstützung oder sie versucht aktiv, die Unabhängigkeit zu verhindern. Dafür ist ihr keine Beleidigung und keine Grenzüberschreitung zu schade. Der ohnehin geringe Selbstwert des pubertierenden Teenie wird niedergemacht, persönlicher Stil angegriffen („Du läufst rum wie eine Schlampe“ „das steht dir nicht“ „du bist zu fett“ etc.).
Der Manipulation sind keine Grenzen gesetzt: eisiges Schweigen, missbilligende Blicke, öffentliches Denunzieren, Sarkasmus, Zynismus, Drohungen („du wirst schon sehen, wo du landest“ usw.). Es werden Tagebücher gelesen, Freunde beeinflusst, Partner heimlich kontaktiert… unbeschreibliche Grenzüberschreitungen, die einen sprachlos, hilflos und verzweifelt zurücklassen, außerstande etwas dagegen zu unternehmen.
Welche Rolle spielt der Teenie als Opfer von Narzissmus?
Als Tochter einer narzisstischen Mutter wird man oft als Erweiterung der Mutter selbst gesehen. Die offene Narzisstin erwartet, dass die Tochter nicht erreichte Lebensziele umsetzt. Lob an die Tochter bezieht die Mutter auf sich. Die verdeckte Narzisstin ist eher eifersüchtig, wenn die Tochter erfolgreicher, hübscher, schlanker o.ä. ist. Deshalb wird sie nicht müde, die Tochter nach außen abzuwerten und schlecht zu reden.
Als Sohn einer narzisstischen Mutter ist man oft Partnerersatz, spielt die Hauptrolle. Will man sich aus dem Dunstkreis der Mutter entfernen, wird mit schlechtem Gewissen gearbeitet („Ich bin so einsam“). Liebesbeziehungen sind ihr ein Dorn im Auge, keine Konkurrenz geduldet. Entweder bleibt der Sohn viel zu lange bei der Mutter oder er sucht in der Partnerin das was er nie hatte: eine liebevolle Mutter. Oder er übernimmt die narzisstischen Verhaltensweisen > toxischer Partner.
Narzissten sind Energievampire.
Sie saugen ihren Opfern Energie ab. Vielleicht kennt ihr so Menschen, in deren Gegenwart ihr euch müde und ausgelaugt fühlt, die einfach anstrengend sind. Das Leben mit Narzissten ist ANSTRENGEND. Keine Harmonie, nur oppositionelles Verhalten, demotivierende Kritik, Pessimusmus bei allem was einem gut tut, Öl ins Feuer gießen, Streit um des Streits willen, etc.
Und dabei werden euch Schuld- und Schamgefühle vermittelt, Selbstzweifel und Ängste geschürt. Der Auslöser für die willkürlichen Attacken seid immer ihr selbst. Mittels Gaslighting wird permanent eure Wahrnehmung in Frage gestellt, ihr als geisteskrank hingestellt und als egoistisch, weil ihr nicht das gebt, was man euch nehmen will. Ein Narzisst wird sich selbst niemals reflektieren. Denn dann müsste er sich ja eingestehen, was er da macht und das passt nicht zu dem Selbstbild, welches ein Narzisst aufrechterhalten muss.
Je nachdem, wieviel Selbsterhaltungstrieb im Teenie noch vorhanden ist, knickt er ein und begräbt seinen Selbstwert komplett, bleibt die Marionette. Oder er rebelliert, begehrt auf gegen die Ungerechtigkeit, setzt sich zur Wehr gegen die Grenzüberschreitungen…was das Zusammenleben nicht gerade einfacher macht.